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2009er-Urteil des Bundessozialgerichts führt zu GKV Mehrausgaben für Hörsysteme
Akustiker befürchten dennoch Gewinneinbrüche.
Mainz, 18. September 2014. Aktuelle Zahlen der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) vermelden einen außerordentlichen Ausgabenanstieg im Bereich Heil- und Hilfsmittel. Betroffen davon sind auch die Ausgaben für Hörsysteme. Überraschend kommt dieser Ausgabenanstieg indes nicht. Ursachen wie demographische Entwicklung oder die Erhöhung der Festbeträge für Hörsysteme durch den GKV-Spitzenverband sind seit langem bekannt. Gewinner dieser Entwicklung sind die Patienten, die sich über mehr Qualität freuen dürfen. Leistungserbringer wie Hörakustiker kämpfen hingegen mit sinkenden Gewinnen. Als Grund nennt der Hauptgeschäftsführer der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha), Jakob Stephan Baschab, die erheblich gestiegenen - für Patienten eigenanteilsfreie - Versorgungszahlen.
Lebensqualität für Patienten kostet
Was der Krankenkassen Leid ́ ist der Patienten Freud ́. Denn diese profitieren von höheren Festbeträgen und verbesserter Versorgungsqualität. Eine vom Bundessozialgericht (BSG) verordnete Entwicklung. Schon zur Urteilsverkündung im Jahre 2009 prognostizierten die obersten Sozialrichter eine unausweichliche Ausgabensteigerung durch die GKV. Hatte das BSG mit seinem Urteil doch entschieden, die Versorgungsqualität für schwerhörige Menschen müsse deutlich verbessert werden. Diesem gerichtlichen Auftrag kamen die gesetzlichen Krankversicherer Ende 2013 nach und setzten das Urteil um. Seither haben Schwerhörige einen Anspruch auf qualitativ hochwertige Hörsysteme mit modernster Digitaltechnik sowie Rückkopplungs- und Störschallunterdrückung. Im Gegenzug musste der GKV-Spitzenverband entsprechend die Festbeträge für Hörsysteme erhöhen.
Mehr Arbeit aber weniger Geld
„Die Versorgung von schwerhörigen Menschen an gängige technische Standards anzupassen, ist begrüßenswert. BSG und GKV geben immerhin zweieinhalb Millionen Menschen mit Hörbeeinträchtigung deutlich mehr Lebensqualität“, kommentiert Jakob Stephan Baschab. Die Zukunftsaussichten der Hörakustiker sind hingegen nicht ganz so rosig. Das Gesundheitshandwerk verzeichnet zwar deutlich mehr Versorgungen, da Betroffene vermehrt von den besseren Leistungen Gebrauch machen. Die Gewinne der vorwiegend klein- und mittelständischen Handwerksbetriebe stagnieren oder sinken jedoch. Ursache sind die deutlich zunehm enden Kassenversorgungen.
Hintergrund zum Hörgeräteakustiker-Handwerk
Mit 5.500 Hörakustiker-Betrieben und ca. 13.500 Hörakustikern versorgt das Hörgeräteakustiker-Handwerk rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, digitalen Hörsystemen. Darüber hinaus bieten Hörakustiker einen passgenauen Gehörschutz sowie technische Hilfen für Gehörlose an.
V.i.S.d.P.: Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha) KdöR
Wallstraße 5, 55122 Mainz; Internet: www.biha.de; Telefo n: 06131 965 600; Jakob Stephan Baschab und Eric Zimmermann; E-Mail: info@biha.de