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05.03.2018 | News Der Hörakustiker | Zurück

Deutsche könnten aufgrund von Hörverlust Zukunftschancen verpassen

Fast die Hälfte der befragten Deutschen (47%) stellen die Lautstärke der Mobilgeräte lauter als empfohlen ein. Am weitesten verbreitet ist dies unter Jugendlichen – so die Aussage der Mehrheit (67%) der 18- bis 24jährigen

  • 25 Prozent der Deutschen tragen keinen Gehörschutz, um ihr Vergnügen nicht zu mindern.
  • Dieses Verhalten kann sich negativ auf die Teilhabe in einer Welt auswirken, die immer mehr von Stimme und Ton beherrscht wird.
  • Start der „Hearing Matters“ Kampagne

Eine alarmierende Zahl von Deutschen setzt sich bewusst gefährlichen Geräuschpegeln aus und riskiert damit dauerhafte Hörschäden. Der Grund dafür: Sie wollen Veranstaltungen wie Konzerten oder Filmen uneingeschränkt erleben.

Dies sind die Ergebnisse der Studie „The State of Hearing“, die von Cochlear, Marktführer im Bereich implantierbarer Hörlösungen, in Auftrag gegeben wurde. Ziel der Befragung war, die Einstellung und das Verhalten der Menschen in Bezug auf das Hören zu untersuchen.

Der Bericht zeigt eine Reihe von risikoreichen Aktivitäten bei Deutschen auf, deren Ergebnis immer mehr hörgeschädigte Menschen sein können. Dieser Hörverlust kann zu Entwicklungsstörungen bei Kindern und vorzeitigem Abbau kognitiver Fähigkeiten bei Erwachsenen, einschließlich Demenz, führen.

Die Ergebnisse wurden im Vorfeld des Welttages des Hörens am 3. März, einer Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO), veröffentlicht. Dieser Tag soll das Bewusstsein für vorbeugende Maßnahmen gegen Taubheit und Hörverlust stärken sowie die Versorgung rund um Ohr und Gehör in der Welt verbessern. Das Motto des Welttages des Hörens 2018 ist „Hear the future – Die Zukunft hören“. Laut WHO leben mehr als fünf Prozent der Weltbevölkerung mit Hörverlust. Dies sind weltweit etwa 466 Millionen Menschen.

„Wir wissen, dass Hörverlust soziale Beziehungen, Bildung, Arbeit sowie psychische Gesundheit der Menschen beeinträchtigen kann. Wir sollten auch an die Zukunft denken, denn es warten neue Herausforderungen auf uns. So wird Hören in einer Welt, die immer mehr von Stimme und Ton beherrscht wird, wichtiger denn je. Schauen wir nur auf die zunehmende Verbreitung von Geräten wie Amazon Echo und Google Home und Geräte wie Fernseher und Kühlschränke, die jetzt mit virtuellen Assistenten ausgestattet sind. Genau hier sehen wir die Herausforderungen für Menschen mit eingeschränktem Hören“, erklärt Frederec Lau, Marketingleiter bei Cochlear Deutschland.

„Es wird immer Menschen mit unvermeidbarem Hörverlust geben, allerdings sind mittlerweile eine Reihe von Lösungen möglich. Die meisten haben die Wahl und können sich rechtzeitig für die Erhaltung des gesunden Hörens entscheiden.“

„Hören stärkt uns und bereichert unser Leben, aber leider entwickelt sich Hörverlust verstärkt zu einem lautlosen Problem. Weltweit leben bereits 466 Millionen Menschen mit Hörverlust. Der Welttag des Hörens und unsere Studie lenken die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung eines gesunden Hörvermögens heute und in der Zukunft. Ganz wichtig ist, dass der Bericht Menschen mit Hörverlust auf die Vorteile frühzeitiger Erkennung und Maßnahmen aufmerksam macht.“

„Wie Fahrradfahren ohne Helm"

Laut dem Bericht „The State of Hearing“ von Cochlear geben 27% der Befragten aus Deutschland an, sich bewusst potentiell gefährlichen Lärmpegeln auszusetzen.

Eine Mehrheit (69%) schützt sich in Umgebungen nicht, die als Risiko für das Hören wahrgenommen werden.

Jeder vierte Teilnehmer (25%) gab an, so Konzerte, Filme oder Veranstaltung besser genießen zu können, obwohl ihm bewusst ist, dass er dabei sehr häufig gefährlichen Lärmpegeln ausgesetzt ist.

„Es ist erstaunlich, dass Menschen vermeidbare Risiken in Kauf nehmen, auch wenn sie wissen, dass ihr Hören dadurch Schaden nehmen kann. Das ist, als ob sie ohne Helm mit dem Fahrrad fahren würden“, so Lau.

Heute hören, morgen Stille

Fast die Hälfte (47%) der deutschen Teilnehmer stellen die Lautstärke ihrer Mobilgeräte lauter als empfohlen ein. Am weitesten verbreitet ist dies in der Altersgruppe der 18- bis 24-jährigen. Hier gab eine Mehrheit (67%) an, dass sie die Geräte lauter stellen als notwendig. Ein Grund dafür könnte sein, dass sie der Meinung sind, in ihrem Alter noch nicht betroffen zu sein. So denken 21 Prozent der Befragten, dass Hörschädigung eine natürliche Folge des Alterungsprozesses sei.

„Hörverlust macht keinen Unterschied und kann unabhängig von Alter und Lebensstil zum Problem werden. Es ist wichtig, sich sein ganzes Leben lang um sein Hörvermögen zu kümmern, sodass man auch später noch Freude an seinen Lieblingsaktivitäten hat“, meint Frederec Lau.

Menschen scheuen Hilfe

Fast drei Viertel (73%) der deutschen Teilnehmer meinen, dass sie nicht wissen, wie sie ihr Hören optimal schützen können. Und sie haben Angst vor dem Ergebnis eines Arztbesuchs.

„Es gibt einfache und vernünftige Möglichkeiten, Hören im Alltag zu schützen. Die Lautstärke von Geräten verringern, bei Konzerten oder ähnlichen Veranstaltungen sowie beim Rasenmähen Schutzmaßnahmen ergreifen: Dies sind Schritte in die richtige Richtung. Diejenigen, die sich darum sorgen, dass das eigene Hörvermögen, das eines Freunds oder eines geliebten Menschen gefährdet ist, sollten einen Arzt oder Akustiker aufsuchen“, rät Lau.

Auswirkungen und Risiken

Die Warnungen sind umso deutlicher für die Gruppe der Befragten, bei denen schon eine Hörschädigung diagnostiziert wurde, die aber weder Hörgerät oder Hörhilfe noch Implantat haben. Die Ergebnisse dieser Gruppe im Überblick:

  • Ein Drittel (34%) gibt zu, dass infolge ihrer Hörschädigung der Kontakt mit anderen Personen schwierig oder frustrierend ist.
  • Ein Viertel (23%) gibt zu, dass sie deswegen bestimmte soziale Situationen meiden.
  • Ein Fünftel (20%) meint, dass sie negative Auswirkungen auf ihr psychisches Wohlbefinden habe.
  • Ein Fünftel (19%) sagt, dass sie deswegen bestimmte Aktivitäten meiden.
  • 18 Prozent geben an, dass sie eine zusätzliche Belastung für Freunde, Familienangehörige oder Kollegen bedeutet.
  • 16 Prozent geben zu, dass ihre Hörschädigung zu Problemen am Arbeitsplatz geführt hat.

46 Prozent der Befragten, bei denen Hörgeräte nicht mehr ausreichen, gaben an, dass sie etwas gegen ihren Hörverlust unternehmen würden, wenn er sie beim Verstehen oder Austausch mit Freunden, Familienangehörigen oder Kollegen behindern würde. 40 Prozent der Deutschen hingegen würden nur dann aktiv werden, wenn sie spürbare Beeinträchtigungen hätten.

„Meist verläuft der Hörverlust schrittweise und schmerzlos. Dies bedeutet, dass Menschen unter Umständen keine Behandlung suchen, auch wenn sie eigentlich eine bräuchten. Jeder, der sich um sein Hören Sorgen macht, sollte die Hilfe eines Arztes oder eines Akustikers in Anspruch nehmen, denn es gibt viele Möglichkeiten der Behandlung und Vorsorge“, rät Frederec Lau.

„Cochlear Deutschland hat unterstützend eine Initiative ins Leben gerufen, die vor allem denjenigen Menschen helfen soll, denen Hörgeräte keine ausreichende Verständigung ermöglichen. Sie berät sowohl über Möglichkeiten der Hörverbesserung bei hochgradigem Hörverlust bis hin zur völligen Taubheit, als auch über Hör-Implantate. Darüber hinaus vermittelt sie Kontakte zu Experten und anderen Betroffenen“, informiert Lau. Weitere Informationen finden Sie unter www.ich-will-hoeren.de.

Hinweis an die Redaktion

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Sophie Osteroth, Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG
E-Mail: sosteroth@cochlear.com
Telefon: (0511) 542 77 243

PR-Büro Martin Schaarschmidt
E-Mail: martin.schaarschmidt@berlin.de
Telefon: (030) 65 01 77 60

Zum Bericht „The State of Hearing“
Wenn nicht anders vermerkt, sind alle Bilder von YouGov Plc. Insgesamt wurden 7.212 Erwachsene ohne Cochlea-Implantat in Großbritannien (2.105), Deutschland (2.112), den Niederlanden (982), Italien (978) und Schweden (1.035) befragt. Die Befragung erfolgte zwischen dem 1. und 17. Dezember 2017. Die Umfrage wurde online durchgeführt. Die Zahlen wurden gewichtet und sind repräsentativ für Erwachsene (über 18 Jahren).

Zum Welttag des Hörens und der Aktion „Hören zählt“
Der Welttag des Hörens wird am 3. März jeden Jahres begangen und soll das Bewusstsein für vorbeugende Maßnahmen gegen Taubheit und Hörverlust stärken sowie die Versorgung rund um Ohr und Gehör in der ganzen Welt verbessern. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.who.int/pbd/deafness/world-hearing-day/en/

Zusammen mit Interessensverbänden, Berufsverbänden und Hilfsorganisationen unterstützt Cochlear mit der Aktion „Hören zählt“ den Aufruf zum Handeln gegen Hörverlust. Die Aktion „Hören zählt“ ruft alle auf, die Hörgesundheit zu bewahren und Hörverlust genauso zu behandeln wie Sehverlust. Auf einer eigenen Website berichten Menschen aus aller Welt, wie sie durch die Versorgung des Hörverlustes ein aktives Leben führen können. Weitere Informationen finden Sie unter www.welthoertag.de

Über Cochlear Limited (ASX: COH)
Cochlear ist globaler Marktführer für implantierbare Hörlösungen. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 3.000 Menschen. Es investiert pro Jahr über 120 Millionen Australische Dollar in Forschung und Entwicklung. Zu den Produkten zählen unter anderem Hörsysteme für Cochlea-Implantate, Knochenleitungsimplantate und akustische Implantate für verschiedene mittel- bis hochgradige Arten von Hörverlust.

Über 450.000 Menschen jeden Alters in mehr als 100 Ländern können jetzt dank Cochlear hören.

Über „Ich will hören!“
– das ist der Name einer Initiative, die sowohl über Möglichkeiten der Hörverbesserung bei hochgradigem Hörverlust bis hin zur völligen Taubheit informiert, als auch über Hör-Implantate, die denjenigen Menschen helfen können, denen Hörgeräte keine ausreichende Verständigung ermöglichen. Im Rahmen der Initiative „Ich will hören“ finden regelmäßig Informationsveranstaltungen für Betroffene, Angehörige und Freunde in verschiedenen Regionen statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.ich-will-hoeren.de. Gestartet wurde diese Initiative von Cochlear Deutschland.

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